Mars Di Bartolomeo und Romain Schneider nehmen an der akademischen Sitzung zum Anlass von "Vet 2011" teil

Im Jahr 1761 gründet Claude Bourgelat die erste Tierärztliche Hochschule in Lyon. 250 Jahre später wird das Jahr 2011 zum World Veterinary Year ausgerufen. Im Welt-Veterinär-Jahr wird in zahlreichen Veranstaltungen überall auf der Welt daran erinnert, dass sich Tierärzte bereits seit 250 Jahren für die Gesundheit von Tieren und damit auch von Menschen einsetzen.

Im Mai dieses Jahres haben die Luxemburger Tierärzte, unter Leitung der Association des Médecins Vétérinaires Luxembourgeois (AMVL), die 250 Jahre akademischer tierärztlicher Ausbildung mit einem Festakt und einem wissenschaftlichen Kongress gefeiert. Weltweit begeht die Tierärzteschaft im Rahmen von "Vet 2011" die Gründung der ersten tiermedizinischen Ausbildungsstätte in Lyon.

In der Mitte des 18. Jahrhunderts, dem "siècle des lumières", entschied sich der Franzose Claude Bourgelat, etwas bis dahin nie dagewesenes zu gründen: eine Schule der Tiermedizin. Kein geringerer als Ludwig XV. erlies 1761 ein Dekret, welches zur Gründung dieser ersten Tiermedizinischen Hochschule in Lyon führen sollte. Ihre erste Bewährungsprobe erlebte die Hochschule nur ein Jahr später, als ihre Studenten ausgeschickt wurden, um eine aufflammende Epidemie der Rinderpest auf dem Land zu bekämpfen. Ihr Erfolg war derart, dass schon kurze Zeit später die zweite Hochschule in Maisons - Alfort bei Paris gegründet wurde. Weitere Hochschulen in ganz Europa folgten in den darauffolgenden Jahren, da die Könige und Fürsten sich ihres Nutzens sehr schnell bewusst wurden. Ausserdem gründete Goethe eine Tierärztliche Hochschule in Weimar, die circa 30 Jahre Bestand hatte. Der erste, nach akademischen Grundsätzen an einer tierärztlichen Hochschule (Wien) ausgebildete luxemburgische Tierarzt war Nicolas Wagner aus Schrondweiler (1790 -1792).

In Anwesenheit des Ministers für Landwirtschaft, Weinbau und die Entwicklung des ländlichen Raumes, Romain Schneider, sowie des Ministers für Gesundheit, Mars Di Bartolomeo, fand am 13. Mai im Trifolion in Echternach, eine akademische Sitzung zum Anlass von "Vet 2011" statt. Ziel dieser Veranstaltung war es, die Wichtigkeit des tierärztlichen Berufsstandes in den Bereichen Tierschutz, Lebensmittelsicherheit und Gesundheit hervorzustreichen, sowie dessen bedeutende Rolle in der Gesellschaft, getreu dem Motto von "Vet 2011": one world – one health.

War die Ausbildung der Tierärzte in den ersten zwei Jahrhunderten ganz auf die Tätigkeit an Nutztieren und deren Gesunderhaltung ausgerichtet bzw. als logische Konsequenz auf die entsprechende Lebensmittelhygiene, so hat sich die Lehre und das Aufgabengebiet der Tiermedizin in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts enorm erweitert. Dieser neuen Aufgabenstellung widmete sich der Luxemburger Tierärztekongress, welcher am 14. Mai im Trifolion in Echternach stattfand.

Der moderne Tiermediziner kümmert sich heute in seinen verschiedenen Spezialisierungen um die verschiedensten Haustiere, Nutztiere und Wildtiere, sowohl zu Wasser als auch zu Lande, um den Tierschutz (wo er der einzige ausgebildete Ansprechpartner ist), um die Lebensmittelhygiene, sowie schliesslich um die Forschung und Lehre in all ihren Facetten-auch in Verbindung mit der Humanmedizin. So gingen die Themen des Kongresses vom praktischen Tierschutz in der Nutztierhaltung über die Schadstoffbelastung der Lebensmittel bis zur Tiermedizin der Meeressäuger. Rund 300 Teilnehmer hatten im Rahmen der nationalen Ausführung der "Vet 2011" die Gelegenheit, sich fortzubilden und auszutauschen.

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