Erste Schätzung der Entwicklung des landwirtschaftlichen Einkommens 2009 in der landwirtschaftlichen Gesamtrechnung (LGR): das Faktoreinkommen in der Landwirtschaft pro Arbeitskraft fällt 2009 real um 25% gegenüber 2008

Die europäische Kommission wird am 18. Dezember ihre Vorausschätzung der Entwicklung des landwirtschaftlichen Einkommens in der EU im laufenden Jahr gegenüber dem Vorjahr vorstellen. Diese Schätzungen basieren auf den von den Mitgliedstaaten an Eurostat übermittelten Daten der landwirtschaftlichen Gesamtrechnung (LGR).

Für Luxemburg weist die vom Service d’économie rurale erstellte erste Schätzung der LGR 2009 einen Rückgang des landwirtschaftlichen Einkommensindikators A von 25% gegenüber 2008 aus.

Nach dem außergewöhnlich guten Jahr 2007 und einem Jahr 2008, welches sich durch eine Umkehr der Situation auf den Märkten für Getreide und Milcherzeugnisse, sowie eine hohe Steigerung verschiedener wichtiger Vorleistungsposten auszeichnete, wird das Jahr 2009 hauptsächlich durch den Preisverfall bei verschiedenen landwirtschaftlichen Produkten wie Milch und Getreide in Erinnerung bleiben.

Im Jahr 2009 werden die verschiedenen Posten der LGR sich voraussichtlich wie folgt entwickeln:

Bedingt durch den Rückgang der Erzeugerpreise, fällt der Wert der pflanzlichen Produktion deutlich gegenüber 2008.

Die Getreideernte ist 2009 mit 189.000 Tonnen, wie bereits 2008, sehr hoch ausgefallen (+13% gegenüber dem langjährigen Durchschnitt). Der Wegfall der obligatorischen Flächenstilllegung seit 2008 dürfte einiges zu diesem Anstieg beigetragen haben. Der 2008 einsetzende Preisverfall hat sich ebenfalls fortgesetzt. Der Wert der Getreideproduktion fällt demnach um ein Viertel gegenüber 2008.

Bei Ölsaaten und Kartoffeln ergibt sich für 2009 in etwa das gleiche Bild wie bei Getreide.

Die Weinernte 2009 liegt mit 130.000 hl am langjährigen Durchschnitt. Die Erzeugerpreise blieben unverändert gegenüber 2008, so dass der Wert der Weinernte sich kaum gegenüber dem des Vorjahres ändert.

Die Produktion von Tieren geht gegenüber dem Jahr 2008 leicht zurück.

Die Produktion von Rindern ist die einzige größere landwirtschaftliche Produktion, deren Wert 2009 gegenüber 2008 leicht gesteigert wird. In der Schweineproduktion fallen sowohl die Preise als auch die erzeugte Menge gegenüber 2008. Der Wert der Schweineproduktion fällt um 12%.

Innerhalb der verschiedenen landwirtschaftlichen Produktionen spielt die Milchproduktion eine herausragende Rolle. Die Milchkrise, hervorgerufen durch die niedrigen Erzeugerpreise für Milch, machte sich bereits in der zweiten Hälfte des Jahres 2008 bemerkbar und hat sich über das Jahr 2009 fortgesetzt. In den letzten Monaten von 2009 konnte eine leichte Erholung des Milcherzeugerpreises festgestellt werden. Trotz einer Erhöhung der produzierten Milchmengen, welche durch die schrittweise Erhöhung der Milchquoten im Hinblick auf das Aufheben der Milchmengenregelung im Jahr 2015 ermöglicht wurde, bewirkte der Preisverfall der Milch einen Rückgang des Produktionswertes um mehr als ein Viertel gegenüber 2008.

Die Eierproduktion hat sich 2009 positiv entwickelt. Allerdings stellt diese Produktion nur einen geringen Teil der landwirtschaftlichen Produktion insgesamt dar.

Die tierischen Produktionen (Produktion von Tieren und tierischen Erzeugnissen) stellen mehr als die Hälfte der Erzeugung des landwirtschaftlichen Wirtschaftsbereichs, zu der neben der Erzeugung landwirtschaftlicher Güter auch die Erzeugung landwirtschaftlicher Dienstleistungen und die nichtlandwirtschaftlichen Nebentätigkeiten zählen, dar. Der Rückgang der tierischen Produktionen hat wesentlich zum Gesamtergebnis für 2009 beigetragen.

Die Vorleistungen tendieren 2009 preisbedingt ebenfalls zu einem Rückgang. Preisrückgänge sind hauptsächlich bei Düngemitteln, Treib- und Schmierstoffen, Futtermitteln und Saat- und Pflanzgut zu verzeichnen.

Die Bruttowertschöpfung zu Herstellungspreisen entspricht der Erzeugung des landwirtschaftlichen Wirtschaftsbereichs, Vorleistungen abgerechnet. Sie fällt um 23% gegenüber dem Vorjahr.

Beim Faktoreinkommen wird die Nettowertschöpfung zu Herstellungspreisen um die sonstigen Subventionen, d.h. praktisch die Gesamtheit der direkten Einkommensbeihilfen, erhöht und um die sonstigen Produktionsabgaben erniedrigt. Die sonstigen Subventionen haben sich 2009 leicht erhöht und belaufen sich auf 65,8 Millionen Euro. Das Faktoreinkommen sinkt um 28% gegenüber 2008.

Die landwirtschaftlichen Arbeitskräfte, ausgedrückt in Jahresarbeitseinheiten, dürften 2009, dem langjährigen Trend entsprechend, um 3% fallen.

Die Entwicklung des Einkommensindikators A stellt die Entwicklung des realen (d.h. anhand des impliziten Preisindex des Bruttoinlandprodukts deflationierten) Faktoreinkommens in der Landwirtschaft je Jahresarbeitseinheit dar. Der Indikator fällt im Jahr 2009 um 25% gegenüber 2008.

(communiqué par le ministère de l’Agriculture, de la Viticulture et du Développement rural)

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