Erste Vorausschätzung der Entwicklung des landwirtschaftlichen Einkommens 2010 in der europäischen Union

Die Europäische Kommission hat soeben die erste Vorausschätzung der Entwicklung des landwirtschaftlichen Einkommens in der EU im laufenden Jahr gegenüber dem Vorjahr vorgestellt. EUROSTAT hat anhand der von den Mitgliedstaaten erstellten Schätzungen eine durchschnittliche Steigerung des landwirtschaftlichen Einkommens für EU-27 im laufenden Jahr gegenüber 2009 von 12,3% ermittelt.

Für Luxemburg weist die vom Service d’économie rurale erstellte erste Schätzung für 2010 eine Verbesserung des landwirtschaftlichen Einkommensindikators A von 15,9% gegenüber dem besonders einkommensschwachen Jahr 2009 aus.

Nach dem außergewöhnlich guten Jahr 2007 und dem Preisverfall bei verschiedenen landwirtschaftlichen Produkten, insbesondere Milch und Getreide, in der zweiten Hälfte des Jahres 2008 und im Jahr 2009 konnte der negative Trend bei den Erzeugerpreisen gestoppt werden und ein Anstieg der Preise auf ein durchschnittliches Niveau der Vorjahre bei den meisten Agrarerzeugnissen verzeichnet werden.

Die durch die Erzeugerpreissteigerung bedingte Wertsteigerung der pflanzlichen Produktion wird teilweise durch eine niedrigere Ernte wieder aufgehoben.

Die Getreideernte 2010 entspricht etwa dem mehrjährigen Durchschnitt. Hohe Preissteigerungen sind bei Getreide zu verzeichnen. Bei Ölsaaten und Kartoffeln fallen die Preissteigerungen etwas niedriger aus. Die Weinernte 2010 liegt unter dem langjährigen Durchschnitt.

Die Produktion von Tieren (Rinder, Schweine, Schafe, Ziegen, Geflügel, …) geht gegenüber dem Jahr 2009 um 5% zurück.

Bei den Rindern fällt 2010 die produzierte Menge. Bei den Schweinen fallen die Preise, während die Produktion steigt. Der Wert der Schweineproduktion bleibt etwa gleich gegenüber 2009.

Von den verschiedenen landwirtschaftlichen Produktionen hat die Milchproduktion in Luxemburg eine herausragende Bedeutung. Die Milchkrise, hervorgerufen durch die niedrigen Erzeugerpreise für Milch, hat sich ab der zweiten Hälfte des Jahres 2008 bemerkbar gemacht und über das ganze Jahr 2009 fortgesetzt. Im Laufe des Jahres 2010 erholte sich der Milcherzeugerpreis kontinuierlich von dem erreichten Preistief. Auch die produzierten Milchmengen stiegen leicht an. Der Wert der Milchproduktion konnte demnach um 19% gesteigert werden.

Die tierischen Produktionen (Produktion von Tieren und tierischen Erzeugnissen) stellen mehr als die Hälfte der Erzeugung des landwirtschaftlichen Wirtschaftsbereichs, zu der neben der Erzeugung landwirtschaftlicher Güter auch die Erzeugung landwirtschaftlicher Dienstleistungen und die nichtlandwirtschaftlichen Nebentätigkeiten zählen, dar.

Auf der Kostenseite gehen die Vorleistungen 2010 preisbedingt nach oben. Preissteigerungen sind hauptsächlich bei Treib- und Schmierstoffen, Futtermitteln und Saat- und Pflanzgut zu verzeichnen.

Bei der Bruttowertschöpfung zu Herstellungspreisen sind die Vorleistungen bereits von dem Wert der Erzeugung abgezogen. Sie steigt um 15% gegenüber dem Vorjahr.

Im Faktoreinkommen sind die direkten Einkommensbeihilfen einbegriffen. Diese belaufen sich für das Jahr 2010 auf 65,4 Millionen Euro. Das Faktoreinkommen steigt um 20% gegenüber 2009.

Der Einkommensindikator A dient zur Darstellung der Entwicklung des Einkommens in der Landwirtschaft und entspricht dem realen Faktoreinkommen in der Landwirtschaft je Jahresarbeitseinheit. Der Einkommensindikator A steigt im Jahr 2010 um 15,9% gegenüber 2009.

(Communiqué par le ministère de l’Agriculture, de la Viticulture et du Développement rural / Service d’économie rurale)

Dernière mise à jour