Romain Schneider au sujet des succès du programme européen "Leader"

Luxemburger Wort: Romain Schneider, als ehemaliger Gemeinderätsvertreter und Bürgermeister von Wiltz standen Sie zu Beginn der 1990er ganz nah an der Wiege der Luxemburger "Leader"- Initiative an der Obersauer. 20 Jahre später scheint Ihre Begeisterung an dem Programm nach wie vor ungebrochen

Romain Schneider: Ja, die Dynamik, die durch die Zusammenarbeit von privatem und öffentliche Sektor in den Regionen und für die Regionen entstanden ist, begeistert mich immer wieder. In den vergangenen 20 Jahren wurden dank der sinnvollen Partnerschaften in den lokalen Arbeitsgruppen landesweit hunderte Projekte initiiert, die unzählige Erfolge und Erfahrungen gebracht haben. Diese haben mitunter gar wichtige Vorarbeit für spätere Gemeindefusionen geleistet. Die Schaffung des "Leader"-Programms vor 20 Jahren war einfach eine enorme Chance für die Entwicklung des ländlichen Raums, und dies ist es bis heute geblieben.

Luxemburger Wort: Wie ist es denn um die Zukunft von "Leader" im Zuge der Reform der gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) für die Jahre nach 2013 bestellt?

Romain Schneider: Die Entwicklung des ländlichen Raums gehört zu den tragenden Säulen der neuen GAP und diese soll im Zuge der Reform weiter gestärkt werden. Dies bedeutet denn auch eine Festigung des "Leader"-Programms, für das auf jeden Fall eine weitere Förderperiode 2014-2020 beschlossen ist. Die "Leader"-Bewegung steht ja geradezu exemplarisch für das Europa der Regionen und die EU-Kommission hat für die Entwicklung des ländlichen Raums sechs Prioritäten vorgeschlagen, die großen Spielraum für künftige lokale Entwicklungskonzepte bieten. Große Zukunftsthemen wie der Umgang mit den natürlichen Ressourcen dürfte etwa zu den Schwerpunkten künftiger Strategien gehören.

Luxemburger Wort: Inwiefern wirken sich die notwendigen Sparanstrengungen in den EU-Ländern möglicherweise auf die Fördermittel für "Leader" aus. Oder anders gefragt: Inwieweit geht die Krise auf Kosten des ländlichen Raums?

Romain Schneider: Nun, die Mittel für die Entwicklung des ländlichen Raums sind ja Teil des gesamten EU-Agrarhaushalts und müssen daher auch gemeinsam mit den direkten Mitteln für die Landwirtschaft als Ganzes gesehen werden. Klar ist, dass das Agrarbudget wohl kaum steigen wird, allerdings werden wir im Gegenzug auch alles tun, um Kürzungen zu vermeiden. innerhalb der nationalen "Plans de développement rural" gilt es alsdann zudem die richtige Balance zwischen der Förderung der Wirtschaftlichkeit der landwirtschaftlichen Betriebe, der Ökologie und sozialer Aspekte zu erzielen.

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