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Zweiter "Dag vun der Landwirtschaft" in Ettelbruck: Vorstellung der Ergebnisse der luxemburgischen Landwirtschaft 2023 und Prognosen für 2024
Am 2. Dezember 2024 fand in der Däichhal in Ettelbrück der zweite "Dag vun der Landwirtschaft" statt. Im Beisein der Ministerin für Landwirtschaft, Ernährung und Weinbau, Martine Hansen präsentierte der Service d'économie rurale (SER) die Ergebnisse der luxemburgischen Landwirtschaft für das Jahr 2023 sowie Prognosen für 2024. Über 400 Akteure aus dem landwirtschaftlichen Sektor nutzten die Gelegenheit, sich über aktuelle Entwicklungen, Innovationen und Herausforderungen auszutauschen. Dabei wurden die Anwesenden über zentrale Themen wie die aktuelle Marktsituation, Innovation und Beratung, AMS-Kontrollen, Maßnahmen zur Reduktion der Ammoniak-Emissionen sowie die Blauzungenkrankheit informiert und konnten abschließend Fragen stellen.
Positive Ergebnisse trotz Rückgang des Betriebsergebnisses
Das durchschnittliche Ordentliche Ergebnis (OE) der luxemburgischen Landwirtschaft ist 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 29% gesunken und liegt bei 83.400 Euro pro Betrieb. Dennoch bleibt das Ergebnis über dem Fünfjahresdurchschnitt (74.220 Euro) und zeigt die Resilienz des Sektors. Besonders hohe Erzeugerpreise in der Milchwirtschaft sowie gezielte Förderungen im Rahmen der neuen Agrarpolitik haben dazu beigetragen, die Ergebnisse zu stabilisieren. Dies gilt insbesondere für extensivere Produktionszweige wie die Rindfleischproduktion. Für 2024 prognostiziert der SER einen Anstieg des betrieblichen Ergebnisses um 11% auf 92.800 Euro, was hauptsächlich auf gesunkene Produktionskosten zurückzuführen ist.
Stabilisierung der Märkte
Nach einem turbulenten Jahr 2022 haben sich die Märkte für Agrarprodukte und Produktionsmittel 2023 deutlich stabilisiert. Der Milchpreis hat sich erfreulicherweise weiter nach oben entwickelt, und die Marktpreise für Fleisch bleiben auf hohem Niveau stabil. Ölfrüchte wie Raps sind weiterhin stark gefragt und erzielen gute Preise, während Getreide auf niedrigem Niveau verharrt. Diese Entwicklungen weisen darauf hin, dass sich die wirtschaftlichen Bedingungen für viele Betriebe weiter stabilisieren dürften.
Innovationen und Beratung
Ein weiteres Thema des Tages war die Förderung von Innovationen in der Landwirtschaft. Mit der neuen Anlaufstelle "Agri-Innovation" wird Landwirten ab 2025 eine Plattform geboten, um zukunftsorientierte Projekte zu entwickeln und umzusetzen. Gleichzeitig wird der Förderkatalog für landwirtschaftliche Beratung erweitert und die Antragsprozesse digitalisiert. Ziel ist es, den Betrieben kompetente und neutrale Beratungen zu bieten, die sie bei der nachhaltigen Produktion von Lebensmitteln, der Einhaltung von Umweltvorgaben und der Anpassung an den Klimawandel unterstützen. Die Landwirtschaftsministerin Martine Hansen ergänzte dazu: "Die luxemburgische Landwirtschaft beweist, dass sie sowohl anpassungsfähig als auch zukunftsorientiert ist. Mit ambitionierten Zielen, wie der Reduktion von Ammoniakemissionen, und einem erweiterten Beratungsangebot unterstützen wir den Sektor dabei, sich nachhaltig weiterzuentwickeln und gleichzeitig wirtschaftlich erfolgreich zu bleiben."
Blauzungenkrankheit und Impfstrategie
Die Tiergesundheit stand ebenfalls im Fokus. Für 2025 wurde eine umfassende Impfstrategie angekündigt, die sicherstellt, dass ausreichend Impfstoffe gegen die Blauzungenkrankheit verfügbar sind. Darüber hinaus laufen bereits Verfahren zur Beschaffung von Impfstoffen gegen zwei weitere Krankheiten: die Blauzungenkrankheit Serotyp 8 und die Epizootische hämorrhagische Krankheit. Diese Krankheiten breiten sich derzeit von Westen Frankreichs aus und könnten in den kommenden Jahren die luxemburgischen Grenzen erreichen.
Ammoniakemissionen auf dem Rückgang
Die Tendenz der Ammoniakemissionen zeigt erfreulicherweise nach unten. Die Reduzierung synthetischer Stickstoffe und der verstärkte Einsatz bodennaher Gülletechniken haben maßgeblich zu diesem Ergebnis beigetragen. Weitere Maßnahmen wie stickstoffreduzierte Fütterung und optimierte Herdenführung werden zunehmend in die Praxis integriert – ein Prozess, den das Ministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Weinbau aktiv unterstützt, um eine breite Umsetzung in der Landwirtschaft zu fördern. Die Ministerin lobte das Engagement der Landwirte, die gezeigt haben, dass die Landwirtschaft ihren Beitrag zu Umwelt- und Klimaschutz leisten kann.
Ministerin Martine Hansen betont abschließend: "Es ist beeindruckend zu sehen, wie die Landwirtschaft auch in schwierigen Zeiten ihre Stabilität und Anpassungsfähigkeit unter Beweis stellt. Die Ergebnisse zeigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind – sowohl im wirtschaftlichen Bereich als auch bei der Umsetzung von Nachhaltigkeitsmaßnahmen."
Pressemitteilung des Ministeriums für Landwirtschaft, Ernährung und Weinbau