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Das Ministerium
Die Herausforderungen der Luxemburger Landwirtschaft
Nachdem es im 20. Jahrhundert zu einer Konzentration der Agrarbetriebe und einer Steigerung der Produktivität gekommen war, steht der Agrarsektor heute vor zahlreichen neuen Herausforderungen, die ebenso bedeutend wie akut sind.
Heutzutage ist die Anpassung der landwirtschaftlichen Methoden und Praktiken an Umweltanforderungen und an den Klimawandel unabdingbar, um eine nachhaltige Produktion zu gewährleisten. Dies erfordert die Einhaltung zahlreicher Strategien und Managementpläne, die zum Schutz der natürlichen Ressourcen, der Biodiversität und des Klimas entwickelt wurden.
Die Produzenten müssen sowohl mit dem internationalen und europäischen Wettbewerb in angespannten und volatilen Wirtschaftsmärkten Schritt halten als auch auf die sich ändernden Erwartungen und Gewohnheiten der Verbraucher reagieren. Als kleines Land ist Luxemburg von der Globalisierung ebenso betroffen wie seine Nachbarländer.
Wirtschafts- und Umweltkrisen verunsichern die Märkte immer wieder und erfordern angepasste Maßnahmen seitens der Landwirte.
Innovation und Wissenstransfer sind Instrumente, die den Landwirten zur Verfügung gestellt werden, um auf diese Tendenzen zu reagieren. Der landwirtschaftliche Berufsstand durchläuft eine erhebliche Entwicklung, um all diesen Herausforderungen gerecht zu werden.
Aufgaben und Zuständigkeiten des Ministeriums
Das Ministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Weinbau ist zuständig für die Bereiche:
- Nahrungsmittelproduktion;
- Lebensmittelsicherheit im Zusammenhang mit der Primärproduktion;
- die Entwicklung des ländlichen Raums;
- Verbraucherschutz.
Das Ministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Weinbau ist stets bemüht, die gesellschaftlichen Erwartungen zu erfüllen und die Landwirtschaft als integralen Bestandteil unserer Wirtschaft zu stärken. Die Agrar- und Ernährungspolitik zielt auf die Nachhaltigkeit der landwirtschaftlichen Produktion ab und schließt die gesamte Lebensmittelkette bis hin zum Verbraucher ein.
Die nationale Agrarpolitik spiegelt die Gemeinsame Agrarpolitik sowie die Ziele der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung wider und berücksichtigt die verschiedenen nationalen und europäischen Strategien in den Bereichen Klima, Umwelt, Wasser und Biodiversität. Sie fördert eine moderne, multifunktionale und vor allem nachhaltige Landwirtschaft und zeichnet sich dadurch aus, dass sich Wettbewerbsfähigkeit und der Schutz der natürlichen Ressourcen und des Tierwohls gegenseitig ergänzen.
Gemeinsame Agrarpolitik
Im Jahr 2022 wurde die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) reformiert, wobei ein stärkerer Fokus auf die Wirksamkeit der Politik und die Erzielung von Auswirkungen vor Ort gelegt wird. Die öffentlichen Ausgaben für die EU-Politik sind stärker als je zuvor zielgerichtet und auf konkrete Ergebnisse ausgerichtet.
Die Ziele sind ehrgeiziger geworden und der Ansatz hat sich erweitert, um eine verantwortungsvolle und nachhaltige Landwirtschaft anzustreben, die bereit ist, sich den vielfältigen Herausforderungen zu stellen. Insbesondere wurden die umweltpolitischen Ambitionen gestärkt. Die EU-Strategie "vom Hof auf den Tisch" fügt weitere konkrete Ziele für den Zeitraum nach 2030 hinzu.
Auf nationaler Ebene wird die Gemeinsame Agrarpolitik durch einen Nationalen Strategieplan (NSP) umgesetzt, der auf eine nachhaltige Entwicklung im Agrarsektor abzielt, indem er die wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Ziele der GAP umsetzt. Eine der Hauptprioritäten besteht darin, gerechtere Einkommen für landwirtschaftliche Betriebe sicherzustellen und die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen in der Land- und Ernährungswirtschaft zu stärken. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Förderung des Generationswechsels in landwirtschaftlichen Betrieben, insbesondere durch die Unterstützung junger Landwirte bei der Betriebsübernahme. Darüber hinaus zielt der luxemburgische Plan darauf ab, die Entwicklung des ökologischen Landbaus zu fördern, den Einsatz von Pestiziden zu reduzieren, Treibhausgas- und Ammoniakemissionen zu verringern und die Kohlenstoffbindung zu fördern.
Zu beachten ist, dass die Agrarpolitik einen besonderen Schwerpunkt auf die ländliche Entwicklung und die LEADER-Initiative legt, die auf nationaler Ebene durch eine Strategie zur Dorfentwicklung ergänzt wird.
Gerechtere und umweltfreundlichere Direktzahlungen
Der NSP bietet direkte Unterstützung für Landwirte, um ihnen ein tragfähiges Einkommen zu sichern und die Widerstandsfähigkeit und Wettbewerbsfähigkeit des gesamten Sektors zu stärken und zugleich eine nachhaltige Entwicklung zu gewährleisten. Zusätzlich hat Luxemburg eine Pauschalzahlung für Junglandwirte eingeführt. Im Rahmen der gekoppelten Beihilfen hat Luxemburg beschlossen, eine spezielle Unterstützung für den Rindfleischsektor sowie den Obst- und Gemüsesektor vorzusehen.
Eine der wichtigsten Neuerungen der GAP ist die Einführung von Öko-Regelungen auf Ebene der ersten Säule, mit denen klima- und umweltfreundliche Praktiken belohnt werden sollen.
Alle verschiedenen Beihilferegelungen sind an die Einhaltung einer Reihe von Mindeststandards und ökologischen Grundbedingungen geknüpft, die seit der aktuellen Förderperiode durch eine soziale Konditionalität verstärkt und ergänzt werden und mit einem Katalog von Sanktionen bei Nichteinhaltung einhergehen. Die Auszahlung der Beihilfen ist somit an die Einhaltung eines ganzen Katalogs von Mindestbedingungen gekoppelt, wodurch eine nachhaltige Produktion unter guten sozialen Bedingungen sichergestellt wird.
Förderung der Hauptprioritäten für die ländliche Entwicklung in Luxemburg
Die Fördermaßnahmen zur ländlichen Entwicklung im Rahmen der zweiten Säule sind auf die Herausforderungen für Luxemburg in Bezug auf die Wettbewerbsfähigkeit und Modernisierung des Agrarsektors, den Klimawandel, die Reduzierung der Treibhausgase, den Umweltschutz, die Biodiversität und den Tierschutz ausgerichtet. Der mehrjährige Rahmen dieser Maßnahmen steht im Einklang mit dem jährlichen Charakter der Öko-Regelungen.
Die Maßnahmen sind vielfältig und ergänzen die Interventionen der ersten Säule. Die Zielvorgaben für den Agrarsektor zur Verringerung der Emissionen (Treibhausgase und Ammoniak) haben das Ministerium veranlasst, besondere Anreize für die freiwillige Reduzierung des Rinderbestands und die Verringerung der Betriebsmittel vorzuschlagen, um die angestrebten Reduktionsziele zu erreichen.
Da die Herausforderungen zahlreich und anspruchsvoll sind, fördert das Ministerium unterschiedliche Instrumente des Wissenstransfers, die sich an Landwirte richten, wobei die landwirtschaftliche Beratung im Vordergrund steht, um neue landwirtschaftliche Praktiken umzusetzen, die Umweltziele berücksichtigen und gleichzeitig auf Produktivität abzielen. Auch Innovationen zur Entwicklung neuer Techniken und Produktionsmethoden werden gefördert.