Ländliche Entwicklung

Die Direktion für ländliche Entwicklung trägt zur Entwicklung der ländlichen Regionen des Großherzogtums Luxemburg durch zwei Hauptinstrumente bei: die Dorfentwicklung und die EU-Initiative LEADER.

Dorfentwicklung

Ende der 1980er Jahre erklärte die Europäische Union die ländliche Entwicklung zu einer ihrer Prioritäten. So begann das Ministerium für Landwirtschaft 1989 damit, die ländlichen Regionen des Großherzogtums durch Programme zur Entwicklung des ländlichen Raums zu unterstützen. Ziel war es, den Entwicklungsrückstand und die bestehenden Ungleichheiten zwischen ländlichen und städtischen Gebieten aufzuholen und die zunehmende Abwanderung aus dem ländlichen Raum zu bekämpfen. Durch zahlreiche Unterstützungsmaßnahmen förderte das Ministerium für Landwirtschaft eine bessere Versorgung mit grundlegenden Dienstleistungen und die Diversifizierung der lokalen Wirtschaft, wodurch die Lebensqualität in den Zielregionen verbessert wurde.

Trotz des Aufschwungs und der Beliebtheit, die ländliche Gebiete im Allgemeinen genießen, ist der Entwicklungsprozess heute noch nicht abgeschlossen. Vielmehr hat das Landwirtschaftsministerium ein neues Förderprogramm mit dem Titel "Dorfentwicklung" ausgearbeitet, das auf die aktuellen Herausforderungen reagiert.

So wird ein besonderer Schwerpunkt auf den sozialen Zusammenhalt, die Wahrung des Vereinslebens in den Dörfern und die Beteiligung der Bürger an der Entwicklung kommunaler Projekte gelegt. Darüber hinaus sichert das Ministerium seine Unterstützung in den Bereichen Weiterbildung, Diversifizierung der Landwirtschaft, Entwicklung des Tourismus und der lokalen Wirtschaft zu. Der Erhaltung des Natur- und Kulturerbes wird erneut große Bedeutung beigemessen. Schließlich sollen die bei den LEADER-Büros angesiedelten Beauftragten dazu beitragen, das neue Fördersystem bekannt zu machen, neue Projekte anzuregen, die Bürgerbeteiligung zu begleiten und das Dorfleben zu beleben.

LEADER

Die "Liaison Entre Actions de Développement de l'Economie Rurale" (LEADER) ist eine Initiative der Europäischen Union, die Verbindungen zwischen Projekten und Wirtschaftsakteuren im ländlichen Raum herstellen soll. Ziel ist es also, die Bewohner ländlicher Gebiete zu mobilisieren und sie dabei zu unterstützen, ihre Ideen umzusetzen und neue Methoden auszuprobieren.

Die Begünstigten von LEADER sind die lokalen Aktionsgruppen (LAG), in denen öffentliche (Gemeinden) und private Partner aus verschiedenen sozioökonomischen Bereichen zusammenarbeiten. Im Rahmen des "Bottom-up"-Konzeptes sind die LAG für die Ausarbeitung und Umsetzung lokaler Entwicklungsstrategien verantwortlich.

Seit die Initiative im Jahr 1991 in Luxemburg eingeführt wurde, ist LEADER ein wichtiger Bestandteil der regionalen und nationalen Politik zur ländlichen Entwicklung geworden. Dank LEADER wurden fast 590 innovative Projekte umgesetzt. Viele Bewohner ländlicher Gebiete haben sich an LEADER-Projekten beteiligt und davon profitiert.

LEADER unterstützt auch die Bevölkerung und die Wirtschaft, schafft Arbeitsplätze, fördert das kulturelle und soziale Leben, gibt Impulse zur Nutzung aller Potenziale, möchte die Bevölkerung bei Aktionen zusammenbringen, verbindet diejenigen, die sich engagieren, ermöglicht die Umsetzung innovativer Ideen und schafft Kontakte zwischen Bürgern aus ganz Europa.